2 Stärken erkennen und im Bewerbungsgespräch überzeugend präsentieren
Shownotes
📌 In dieser Folge erfährst du: • Warum es vielen Menschen schwerfällt, die eigenen Stärken zu erkennen • Praktische Methoden zur Identifikation deiner persönlichen Fähigkeiten • Die STAR-Methode zur überzeugenden Präsentation im Vorstellungsgespräch • Wie du mit der Frage nach deinen Schwächen souverän umgehst • Tipps für authentische und selbstbewusste Körpersprache
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Lia: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Plan Genial: Der Bewerbungs- und Karriere-Podcast"! Ich bin Lia und wie immer mit dabei ist mein Kollege Maik.
Maik: Hallo zusammen! Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt.
Lia: In unserer letzten Folge haben wir über den AVGS-Gutschein gesprochen – ein wirklich mächtiges Werkzeug für alle, die auf Jobsuche sind. Heute geht es um etwas, das mindestens genauso wichtig ist: Wie ihr eure Stärken erkennt und im Bewerbungsgespräch überzeugend präsentiert.
Maik: Ein absolut entscheidendes Thema! Denn viele Menschen können ihre eigenen Stärken gar nicht richtig benennen oder trauen sich nicht, selbstbewusst darüber zu sprechen.
Lia: Genau! Und dann sitzen sie im Vorstellungsgespräch und bekommen die berühmte Frage: "Was sind Ihre Stärken?" – und plötzlich ist da nur noch gähnende Leere im Kopf.
Maik: Oder sie nennen Standardfloskeln wie "Ich bin teamfähig und belastbar", ohne das mit Leben zu füllen.
Lia: (lacht) Oh ja, das kenne ich! Als ich mein Digitalunternehmen gegründet habe, musste ich auch erst lernen, meine Stärken nicht nur zu erkennen, sondern sie auch selbstbewusst zu kommunizieren. Sonst hätte ich nie Kunden gewonnen!
Maik: Und genau darum geht es heute: Wie findet ihr heraus, was eure wirklichen Stärken sind? Und wie präsentiert ihr sie so, dass potenzielle Arbeitgeber davon überzeugt sind?
Lia: Maik, lass uns direkt einsteigen. Warum ist es eigentlich so schwer für viele Menschen, ihre eigenen Stärken zu erkennen?
Maik: Das hat verschiedene Gründe. Zum einen sind wir oft blind für unsere eigenen Fähigkeiten, weil sie für uns selbstverständlich sind. Wenn dir etwas leicht fällt, denkst du vielleicht: "Das kann doch jeder." Aber das stimmt oft nicht!
Lia: Oh, das kenne ich! Ich kann zum Beispiel sehr schnell komplexe digitale Zusammenhänge verstehen und erklären. Für mich ist das völlig normal, aber meine Kunden sind oft beeindruckt davon.
Maik: Genau! Ein weiterer Grund ist kulturell bedingt: In Deutschland haben wir gelernt, nicht zu "prahlen". Bescheidenheit gilt als Tugend. Das ist im Privatleben vielleicht sympathisch, aber im Bewerbungsprozess hinderlich.
Lia: Und dann gibt es noch den Faktor Selbstzweifel, besonders nach längerer Arbeitslosigkeit. Man verliert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Maik: Absolut. Arbeitslosigkeit kann am Selbstwertgefühl nagen. Umso wichtiger ist es, sich seiner Stärken wieder bewusst zu werden.
Lia: Also, wie fangen wir an? Wie kann ich herausfinden, was meine Stärken überhaupt sind?
Maik: Es gibt verschiedene Methoden. Eine sehr effektive ist die Fremdwahrnehmung: Frag Menschen, die dich gut kennen – Freunde, Familie, ehemalige Kollegen – wofür sie dich schätzen oder was sie an dir bewundern.
Lia: Das ist eine super Idee! Manchmal sehen andere viel klarer, worin wir gut sind.
Maik: Genau. Eine weitere Methode ist die Erfolgsanalyse: Denk an Situationen, in denen du erfolgreich warst oder etwas gut gemeistert hast. Was genau hast du getan? Welche Fähigkeiten hast du eingesetzt?
Lia: Ich erinnere mich, als ich mein erstes großes Kundenprojekt an Land gezogen habe. Da war ich richtig gut darin, die Bedürfnisse des Kunden zu verstehen und in konkrete Lösungen zu übersetzen.
Maik: Das ist eine klassische Stärke: Empathie kombiniert mit analytischem Denken und Lösungsorientierung. Siehst du? Schon haben wir drei deiner Stärken identifiziert!
Lia: (lacht) Du bist gut! Aber was ist mit Menschen, die lange nicht gearbeitet haben? Wie können die ihre beruflichen Stärken erkennen?
Maik: Auch Tätigkeiten außerhalb des Berufslebens können wertvolle Hinweise geben. Engagierst du dich ehrenamtlich? Organisierst du gerne Familienfeiern? Bist du derjenige, der im Freundeskreis Konflikte schlichtet? All das zeigt Kompetenzen, die auch beruflich relevant sein können.
Lia: Stimmt! Meine Freundin Sarah ist arbeitslos, aber sie organisiert regelmäßig das Stadtteilfest – von der Finanzplanung bis zur Koordination der Helfer. Das sind doch wertvolle Projektmanagement-Skills!
Maik: Exakt! Und genau solche Beispiele sollte sie in Bewerbungsgesprächen nennen. Es geht nicht darum, wo du deine Fähigkeiten eingesetzt hast, sondern dass du sie hast und einsetzen kannst.
Lia: Gibt es eigentlich Tools oder Tests, die einem helfen können, die eigenen Stärken zu identifizieren?
Maik: Ja, es gibt verschiedene Persönlichkeits- und Stärkenanalysen. Der bekannte StrengthsFinder von Gallup ist eine Möglichkeit, oder der Myers-Briggs-Typenindikator. Auch die Agentur für Arbeit bietet Potenzialanalysen an.
Lia: Sind die denn wirklich hilfreich?
Maik: Sie können ein guter Ausgangspunkt sein, um über sich selbst nachzudenken. Aber sie sollten nie das einzige Instrument sein. Selbstreflexion und Feedback von anderen sind mindestens genauso wichtig.
Lia: Okay, nehmen wir an, ich habe jetzt meine Stärken identifiziert. Wie präsentiere ich sie überzeugend im Bewerbungsgespräch?
Maik: Der wichtigste Punkt: Belege deine Stärken mit konkreten Beispielen! Sag nicht nur "Ich bin teamfähig", sondern erzähle eine kurze Geschichte, die das illustriert.
Lia: Zum Beispiel: "In meinem letzten Projekt habe ich gemerkt, dass zwei Kollegen unterschiedliche Vorstellungen hatten. Ich habe dann ein Meeting organisiert, in dem beide ihre Sichtweise darstellen konnten, und wir haben gemeinsam eine Lösung erarbeitet, die alle Anforderungen erfüllt hat."
Maik: Perfekt! Das ist viel überzeugender als eine bloße Behauptung. Eine gute Struktur für solche Beispiele ist die STAR-Methode: Situation, Task (Aufgabe), Action (Handlung) und Result (Ergebnis).
Lia: Kannst du das kurz erklären?
Maik: Gerne! Du beschreibst zuerst die Situation: "In meinem letzten Projekt gab es einen Konflikt zwischen zwei Kollegen." Dann die Aufgabe: "Als Teamleiterin musste ich eine Lösung finden, die beide Seiten zufriedenstellt." Dann deine Handlung: "Ich habe ein Meeting organisiert..." Und schließlich das Ergebnis: "Dadurch konnten wir eine Lösung finden, die alle Anforderungen erfüllt hat und das Projekt wurde termingerecht abgeschlossen."
Lia: Das klingt logisch und strukturiert. Aber was, wenn ich nervös bin und im Gespräch alles vergesse?
Maik: Übung macht den Meister! Bereite dich gut vor, indem du für jede deiner Hauptstärken zwei bis drei konkrete Beispiele formulierst und sie laut übst. Du kannst auch Freunde bitten, mit dir ein Bewerbungsgespräch zu simulieren.
Lia: Und wenn ich trotzdem ins Stocken gerate?
Maik: Dann nimm dir einen Moment Zeit. Es ist völlig in Ordnung zu sagen: "Darüber möchte ich kurz nachdenken, um Ihnen ein passendes Beispiel zu nennen." Das wirkt reflektierter als eine hastige, unüberlegte Antwort.
Lia: Gibt es eigentlich Stärken, die besonders gefragt sind? Sollte ich mich darauf konzentrieren?
Maik: Es gibt natürlich Fähigkeiten, die in vielen Berufen wichtig sind – wie Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungskompetenz oder Eigeninitiative. Aber wichtiger ist, dass deine genannten Stärken zur ausgeschriebenen Stelle passen.
Lia: Also sollte ich die Stellenanzeige genau analysieren?
Maik: Unbedingt! Unterstreiche alle Anforderungen und Qualifikationen in der Anzeige und überlege, welche deiner Stärken dazu passen. Wenn die Stelle "selbstständiges Arbeiten" fordert, solltest du ein Beispiel parat haben, das genau diese Fähigkeit belegt.
Lia: Und was ist mit Schwächen? Die Frage kommt ja fast immer.
Maik: Bei Schwächen ist es wichtig, ehrlich zu sein, aber strategisch klug. Nenne keine Schwäche, die für die Stelle ein K.O.-Kriterium wäre. Und zeige immer, wie du an dieser Schwäche arbeitest oder wie du sie kompensierst.
Lia: Also zum Beispiel: "Ich neige manchmal dazu, mich in Details zu verlieren. Deshalb habe ich mir angewöhnt, vor jedem Projekt einen klaren Zeitplan mit Meilensteinen zu erstellen, um den Überblick zu behalten."
Maik: Genau so! Du zeigst Selbstreflexion und gleichzeitig Lösungskompetenz. Das macht einen sehr guten Eindruck.
Lia: Ich habe gehört, dass man im Bewerbungsgespräch auch Fragen stellen sollte. Stimmt das?
Maik: Absolut! Gute Fragen zeigen dein Interesse am Unternehmen und der Position. Sie geben dir auch die Chance, mehr über die Erwartungen zu erfahren und zu prüfen, ob die Stelle wirklich zu dir passt.
Lia: Was wären denn gute Fragen?
Maik: Zum Beispiel: "Wie sieht der typische Arbeitsalltag in dieser Position aus?" Oder: "Was sind die größten Herausforderungen, die in den ersten sechs Monaten auf mich zukommen würden?" Oder auch: "Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?"
Lia: Das sind wirklich gute Fragen! Die merke ich mir für mein nächstes Gespräch.
Maik: Eine Sache noch zum Thema Stärken: Achte darauf, dass deine nonverbale Kommunikation deine Worte unterstützt. Wenn du von deinen Erfolgen erzählst, aber dabei auf den Boden starrst und leise sprichst, wirkt das nicht überzeugend.
Lia: Guter Punkt! Körpersprache, Stimme und Augenkontakt sind also auch wichtig.
Maik: Sehr wichtig sogar! Studien zeigen, dass der Gesamteindruck zu einem großen Teil von der nonverbalen Kommunikation abhängt. Übe deshalb vor dem Spiegel oder nimm dich auf Video auf, um zu sehen, wie du wirkst.
Lia: Das klingt nach viel Vorbereitung!
Maik: Die Zeit ist gut investiert. Ein Bewerbungsgespräch ist deine Chance, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit der richtigen Vorbereitung steigen deine Chancen erheblich.
Lia: Hast du noch einen Tipp für Menschen, die trotz guter Vorbereitung extrem nervös sind?
Maik: Atemtechniken können helfen. Vor dem Gespräch ein paar Mal tief durchatmen – vier Sekunden einatmen, sechs Sekunden ausatmen. Das beruhigt nachweislich. Und vergiss nicht: Ein bisschen Nervosität ist normal und zeigt, dass dir die Stelle wichtig ist.
Lia: Und was, wenn ich trotz aller Vorbereitung eine Frage nicht beantworten kann?
Maik: Auch das ist kein Weltuntergang. Ehrlichkeit ist besser als zu bluffen. Du kannst sagen: "Das ist eine interessante Frage, auf die ich im Moment keine vollständige Antwort habe. Aber ich würde mich gerne damit beschäftigen und Ihnen meine Gedanken dazu nachreichen."
Lia: Das klingt viel besser als zu stammeln oder etwas zu erfinden!
Maik: Genau. Authentizität kommt immer gut an. Niemand erwartet, dass du auf alles eine perfekte Antwort hast.
Lia: Ich glaube, wir haben jetzt viele wertvolle Tipps gegeben. Fassen wir nochmal zusammen?
Maik: Gerne! Um deine Stärken zu erkennen, nutze Feedback von anderen, analysiere deine Erfolge und denke auch an Tätigkeiten außerhalb des Berufslebens.
Lia: Für die überzeugende Präsentation im Bewerbungsgespräch: Belege deine Stärken mit konkreten Beispielen nach der STAR-Methode.
Maik: Bereite dich gut vor, indem du die Stellenanzeige analysierst und deine Stärken darauf abstimmst.
Lia: Achte auf deine Körpersprache und übe vorher, wie du dich präsentieren willst.
Maik: Und vergiss nicht, selbst Fragen zu stellen, um dein Interesse zu zeigen und mehr über die Stelle zu erfahren.
Lia: Bei Schwächen: Sei ehrlich, aber strategisch, und zeige, wie du daran arbeitest.
Maik: Und das Wichtigste: Bleib authentisch! Es geht nicht darum, eine Rolle zu spielen, sondern die beste Version deiner selbst zu präsentieren.
Lia: Ich finde, das war wieder eine super informative Folge! Danke, Maik, für deine Expertise.
Maik: Gerne, Lia! Ich hoffe, unsere Hörerinnen und Hörer können diese Tipps gut umsetzen.
Lia: In der nächsten Folge sprechen wir darüber, wie man mit Lücken im Lebenslauf umgeht – ein Thema, das viele beschäftigt, die länger arbeitslos waren.
Maik: Ein sehr wichtiges Thema! Ich freue mich schon darauf.
Lia: Bis dahin wünschen wir euch viel Erfolg bei euren Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen!
Maik: Und denkt daran: Jeder von euch hat besondere Stärken und Fähigkeiten. Ihr müsst sie nur erkennen und selbstbewusst präsentieren!
Lia: Tschüss und bis zum nächsten Mal bei "Plan Genial: Der Bewerbungs- und Karriere-Podcast"!
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